Man stelle sich vor, es treffen sich 3 verrückte Surfer nach ihrem Winterurlaub im Frühling am Neusiedler See bei klirrender Kälte : |
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Der eine von Tarifa kommend - vom überfüllten Canos de Mecca genervt -, der andere vom Wind in Cabarete wie ein Stiefkind behandelt, und der Dritte vom Windsurf-Paradies Maui gerade eingetroffen, durch den wieder einmal hohen Dollar-Kurs, die lange Reise und dem Jet-Lag noch schwindelig. | |||
Der Traum:
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wurde diesen Winter wieder nicht zufriedenstellend verwirklicht. Die Idee, diesen Traum mit einem Schiff zu erfüllen, wird geboren. Nach mehrmonatiger Suche von Australien bis Florida steht fest : Ein Schiff, das dem außergewöhnlichen Anforderungsprofil einer mobilen Windsurf-Station gerecht werden könnte, GIBT ES NICHT ! Grund genug, einen Schiffsbaukonstrukteur aufzusuchen, der unseren Träumen und Ideen den technischen Rahmen gibt. Nach dem Motto : "WENN SCHON - DENN SCHON" wird ein 23m langer und 11m breiter Motorkatamaran mit drei Etagen und allem drum und dran entworfen. Genau das ist unser Schiff ! Wir drei - nach westlichem Sicherheitsdenken gut situiert, finanziell abgesichert, im Job erfolgreich und für die Zukunft ausgesorgt..... - brechen aus unseren genormten Wohlstandszwängen aus und widmen uns von nun an voll Elan der aus zahlreicher Literatur hinlänglich bekannten und in jeder Hinsicht höchst interessanten Aufgabe des Schiffbaus. Da man ein Schiff dieser Dimension in keiner unserer dreier doch sehr geräumigen Garagen bauen kann, wird eine Eternit-Halle an einem Seitenarm der Donau in einer ehemaligen Weft in der Nähe von Wien angemietet.
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Kiel |
Rumpf |
Imre und Max |
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Ein Jahr nach unserem ersten Treffen ist
im April 1996 endlich Baubeginn.
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Da bekanntlicherweise Prototypen mehr Zeit in Anspruch nehmen als veranschlagt, wurden aus den geplanten 15.000 Arbeitsstunden am Ende 50.000 h! Das panonische Klima, verstärkt durch den Eternit-Hallen-Effekt (bis zu +45° im Sommer und -20° im Winter) trägt zur positiven Stimmung und Laune während des Baus nicht immer bei. |
Holzkonstruktion |
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Fast überflüssig zu erwähnen ist, daß unter diesen Bedingungen ausreichend Schweiß und Blut geflossen ist und die idyllische Stille neben der Donau des öfteren durch gelegentliche Wutausbrüche und Flüche gestört wurde. Und weil wir alles nur vom Feinsten wollten, wurden die geplanten Baukosten gleich verdreifacht! Bei den monotonen Schleifarbeiten fällt
uns auch noch der Name für "unser BABY" ein: IMRE + TOM + MAX = ITOMA Das Projekt ITOMA Windsurfing 2000 nimmt Gestalt an! |
Nachschicht: Schleifen |
Lagebesprechung |
Das Rumpf ist laminiert |
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Steuerstand |
Transport in's Freie |
Die Halle ist etwas zu niedrig, dewegen können wir den Steuerstand erst später fix montieren. | |
Vor der Halle |
Schweben am Kran |
Schiff am Dock |
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Die Nerven liegen blank, bis die ITOMA endlich auf der einige 100 m entfernten Slipanlage steht ! | |||
Nach dem Stapellauf |
Zwei Jahre später, nämlich im März 1998, haben wir beim Stapellauf schon FAST wieder alles vergessen. Im Mai 98 geht´s nach etlichen Probeläufen an der Donau endlich auf die lang ersehnte Reise Richtung Schwarzes Meer. Mit einem Dutzend Bekannter und Verwandter an Bord geht´s die Donau abwärts. |
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Die politische Lage am Balkan
ist bekannt und so sind wir nach der ungarischen Grenze mit unserem Donaukapitän
wieder allein unter uns. Bis auf ein paar nicht besonders amüsanten Mätzchen bei den Serben ist die Fahrt auf der Donau bis Constanta wunderschön. Weiter geht´s über´s Schwarze Meer, an Istanbul vorbei, durchs Marmarameer, den Dardanellen übers Ägäische Meer, durch den Golf von Korinth nach Lefkas, wo wir unseren Probebetrieb mit Windsurfen aufnehmen. |
Danach fahren wir um den Pelopones Richtung Naxos, wo wir im Sommer zwischen den Inseln Paros, Rhodos, Kos und Karpathos kreuzen, immer auf der Suche nach dem besten Wind. Alles funktioniert bestens, unsere Gäste werden nach 1, 2 Wochen Urlaub glücklich und zufrieden, aber mit "zwei HÄNDEVOLL" BLASEN, nach Hause geschickt. |
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Der Sommer ist schnell vorbei und nach dem 1. Service in Athen geht´s ab Richtung Süden. Nach kurzen Aufenthalten in Lefkas, Messina (Sizilien), Bizerte (Tunesien), fahren wir entlang der nordafrikanischen Küste bis nach TARIFA. Vollgestopft mit neuestem Windsurf- und Tauch-Equipment schnuppern wir bei der Fahrt nach Casablanca erste Atlantik-Luft. Die Schikanen der Marokkaner in Casablanca überbieten sicher unsere kühnsten Vorstellungen, aber dafür bekommen wir den teursten Diesel der Welt getankt. Die Zeit drängt, und so "surfen" wir mit der ITOMA, unterstützt von einem ordentlichen achterlichen Atlantik-Swell vorbei an den Kanarischen Inseln über den offenen Atlantik NONSTOP bis nach Kap Verde. Gerade rechtzeitig, denn am nächsten Tag treffen auch schon die ersten Gäste per Flugzeug ein ! |
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Beim Ausladen einiger Gepäckstücke am Strand von St. Maria / SAL, die für einen "Surf-Kollegen" aus Tarifa freundlicherweise mitgenommen wurden, glaubt die örtliche Polizei, den Drogenfund des Jahrhunderts gemacht zu haben. Da das High-Tech-Zeitalter im Surfboard-Bau bis nach Cabo Verde noch nicht vorgedrungen ist, verwechseln sie die Entlüftungsschraube unserer sündhaft teuren Sandwich-Boards mit Einfüll-Öffnungen für Drogen. | |||
Sie stochern mit ellenlangen Schraubenziehern ungeniert und ohne Rücksicht auf Verluste darin herum, bis die weißen Styroporkugerln vermischt mit dem ohnehin raren Carbon-Anteil nur so herauskollern. Diese - wie sich herausstellte - doch absolut unnötige Aktion hatte wenigstens zur Folge, daß sie sich bis dato sehr freundschaftlich und kollegial uns gegenüber verhalten. |
Anders als in Griechenland, wo meistens Autoreifen, Kinderwägen und anderweitige Gebrauchsgegenstände des alltäglichen Lebens den Meeresboden säumen, werden hier auf Cabo Verde beim Tauchen und bei den Cruisings "richtige" und lebende Meeresbewohner wie Schildkröten, Wale, Delphine und verschiedenste Fische gesichtet. | |||
Michi Schweiger's Fang |
Max mit fettem Tuna |
Auch Fische in eßbarer Größe und darüber, die es in Griechenland scheinbar auch nur mehr aus der Tiefkühltruhe gibt, beißen hier endlich an unsere Angelleinen. | |
Der Wind im Winter & Frühjahr 98/99 will uns - so scheint es - für die 2-jährige Schwerarbeit entschädigen. Es bläst so ca. 150 Tage am Stück durch, auch für kapverdische Verhältnisse kein schlechtes Jahr. | |||
Peter Garzke |
Dr. Beat |
Airjibe |
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Da die Windsurfbedingungen, das Klima, die Umwelt und Land & Leute einfach stimmen, wird einstimmig beschlossen, noch länger auf Cabo Verde zu verweilen. In den Sommermonaten werden unsere Cruisings bis nach Maio im Süden und bis nach St. Antao im Westen ausgedehnt, wo wir mittlerweile unzählige Spots entdeckten, auf denen noch nie zuvor gesurft wurde ! Touristische Auswüchse zivilisationsgestörter
Europäer - wie wir sie in Faliraki, Rhodos Stadt und Kardamena - um nur
einige zu nennen - kennenlernten, gibt es hier nicht. |
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Einsamer Palmanstrand |
Mindelo Terrassen |
Geniale Wellenreviere |
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Es gibt kein Revier, das näher zu Europa liegt, in dem man das ganze Jahr über im Shorty surfen kann. Das Potential an Wasser- und anderen Sportmöglichkeiten auf Cabo Verde ist selbst für uns und die ITOMA noch lange nicht ausgeschöpft. Und nicht zuletzt ein für uns persönlich sehr wichtiger Aspekt : Es gibt hier - mehr oder weniger - keine Kriminaliät Das bis jetzt große MANKO - die Flugpreise und Flugmöglichkeiten -- nehmen allmählich auch annehmbare Formen an, so gibt es z.B. jetzt Flüge ab München ab Euro 407,--. Einhelliger Tenor : Der Urlaub auf dem Schiff ist mit einem Landurlaub und seinem Routineablauf in keiner Weise zu vergleichen, der Erlebnis- und Erholungsfaktor auf dem Schiff ist ein ganz anderer, der Spirit of Windsurfing wird Wirklichkeit... |
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Für alle, die noch wirklich was erleben wollen: ANHEUERN auf der ITOMA ! Haider & Co. GmbH, A-7121 Weiden /See,
Friedhofg. 43 |
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